Wir wissen ja bereits, dass die Zander tagsüber in der Regel still am Gewässergrund stehen und erst in der Dämmerung und in der Nacht aktiv werden und auf Nahrungssuche gehen. Da wäre es doch stimmig, wenn wir nachts auf Zander angeln.

Das Ansitzangeln auf Zander in der Nacht ist wohl eine verbreitete Art diesen Raubfischen nachzustellen. Doch weshalb soll man nicht einmal nachts sein Glück beim Spinnfischen auf Zander versuchen.

Vor einigen Jahren kam mir der Gedanke in den Sinn. Da ich gegenüber neuen Ideen offen bin habe ich dies auch gleich ausprobiert. Angeln auf Zander in der Nacht mit der Spinnrute, hört sich schon verrückt an.

nachts_am_see_spinnfischen

Kaum hat das nächste Wochenende begonnen, war ich auch schon an meinem Hausgewässer. Kurz vor Anbruch der Dämmerung habe ich mir Stellen ausgesucht, an denen ich mein Glück auf die Zander versuchen wollte.

Kaum war die Dunkelheit über den See hereingebrochen packe ich meine Spinnrute, montiere einen Wobbler und habe mich mit vorsichtigen Schritten an das Ufer herangetastet. Selbstverständlich ohne Lärm zu verursachen und ohne mit einer Lampe die Zander zu vertreiben.

Am Ufer angekommen lege ich meinen Kescher und meine Tacklebox ganz vorsichtig ab. Bei einem Blick auf das Gewässer wundere ich mich, dass mir das Mondlicht eine so gute Sicht ermöglicht. Haben sich die Augen erst einmal an die Dunkelheit gewöhnt kann ich die Gewässerbereiche, den Uferbewuchs und den Gewässerrand gut erkennen.

Der erste Wurf geht direkt in Richtung Mitte des Sees. Ich ziehe den Wobbler mit gleichmäßigen Bewegungen durch das Wasser. Am Ufer angekommen werfe ich den Wobbler parallel am Ufer entlang. Der Wobbler hat nur 3-4 Meter vom Ufer entfernt die Wasseroberfläche durchbrochen.

Ich führe den Wobbler diesmal mit abwechselnder Geschwindigkeit am Ufer entlang. Als er nur drei Meter vor mir angekommen ist hebe ich die Rute an, um den Wobbler aus dem Wasser zu heben. Doch in diesem Moment kracht es es in die Rute. Ich setze einen kräftigen Anschlag.

Die kräftigen Schläge und die kurzen Fluchten signalisieren mir sofort, dass es sich um einen Zander handelt. Wie es scheint ein kräftiges Exemplar. Als der Zander bereits in Ufernähe angekommen ist suchen meine Augen in dem dunklen Wasser nach Umrissen.

Doch dann bricht er nochmal aus und zieht einige Meter Schnur von der Rolle. Doch nach einigen Metern geht dem Zander dann doch die Kraft aus. Nun kann ich ihn endlich landen.

Als ein schöner Zander mit einer Länge von fast 80 Zentimetern vor mir liegt sinkt mein Puls wieder. Ein wirklich wunderbares Erlebnis, das mit dem Spinnfischen auf Zander tagsüber kaum zu vergleichen ist.

Jeder der einmal das Angeln auf Zander mit der Spinnrute in der Dunkelheit versucht hat wird sicher ein begeisterter Nachangler werden.

Die Natur in der Nacht zu erleben und mit der Spinnrute dem Zander nachzustellen ist ein Gefühl, das sich nicht beschreiben lässt. Nur wer es mal versucht hat kann es verstehen.

In den folgenden Texten werde ich von meinen Erfahrungen berichten, wie man beim Spinnfischen auf Zander in der Dunkelheit am bersten vorgeht und auf was zu achten ist.

Ich wünsche euch viel Spaß bei eurem ersten nächtlichen Spinnfischen auf unseren geliebten Nachträuber, dem Zander.